Das mit der Planungssicherheit ist bei Open Source, jetzt mal große Projekte ausgenommen, halt immer so eine Sache. Da muss man ganz klar die Open-Source-löst-alle-Probleme-Brille mal absetzen. Das gestehe ich mir selbst auch ungern ein, aber am End ist es halt so.
Ich verstehe, dass für viele hier die aktuelle Situation "suboptimal" ist, aber am End hat niemand hier, abgesehen vom Wechsel auf eine andere Plattform, einen belastbaren Alternativvorschlag. Und da nehme ich mich selbst nicht aus: Ich würde so viel Zeit nicht investieren wollen und ständigen Support liefern. Könnte ich mich beteiligen? Hmm, vermutlich. In welchem Rahmen? Puh, keine Ahnung. Muss man sehen. Insofern muss ich für mich selbst konstatieren: Ich will selbst nicht "all-in" gehen und es ist mir niemand etwas schuldig; tja, dann muss ich halt einfach mit dem leben, was da ist. Und ob die Plattform, auf die man jetzt "flüchtet", in drei Jahren noch da ist... das weiß man auch dann erst.
Ich habe mir die letzten Posts von Laurent auf FB mal angeschaut. Er hat gesagt, dass es im August "News" dazu gibt. Ob das so ist und ob das Business Model, welches in diesem Zuge vermutlich eingeführt wird, mir passt, werde ich dann sehen. Ich werde da jetzt einfach mal 2-3 Monate ins Land gehen lassen und schauen, was passiert. Sollte da nichts passieren, dann hört imscp ja nicht automatisch auf zu funktionieren. Ich werde es mir dann halt anpassen müssen, so dass es auch zB auf Ubuntu 20.04 LTS laufen wird. Wobei... vermutlich würde ich auf 22.04 warten. Das ist dann kein Rewrite und da gibts dann auch keine neuen Features, aber für mich ist es so, wie es jetzt ist, erstmal ok. Manches ist nicht so untuitiv, aber unterm Strich loggen sich die Kunden in das Frontend so arg oft auch eh nicht ein. Sollte sich das, wider Erwarten, als unglaublich aufwändig herausstellen, dann kann ich es immer noch gegen einen Wechsel abwägen.
Unterm Strich ist es für mich nüchtern betrachtet einfach eine Abwägung von Interessen. Natürlich wäre es für alle toll, wenn das Ganze so weiter liefe wie bis zum letzten Release. Aber das ist Laurent in meinen Augen niemand schuldig (versprochen hin oder her; es ist vertraglich nicht geregelt) und kann + wird er letztlich so handeln, wie er es für richtig hält. Insofern bedauere ich das erstmal ein Stück weit. Aber andererseits geht es vielleicht ja auch weiter und nicht zuletzt bin ich "dem Projekt" erstmal für das dankbar, was es (für echt wenig Geld) für mich alles schon geleistet hat.
Laurent ist vermutlich an einem Punkt, an dem er sagt: Ich habe für die Community so viel geleistet, jetzt kann mir die Community auch was mal zurückgeben. Aus meiner Sicht legitim. Sein selbst gestecktes Finanzierungsziel (5000eur) wurde nicht erreicht, also versucht er es jetzt anders. Er muss ja auch von was leben. Das muss nicht jeder gut finden und auch nicht, dass die (aktuelle) Intransparenz dem Projekt hinsichtlich seiner Reputation Schaden zufügt, aber es obliegt halt ihm. Wer meint das besser zu können, der kann das Projekt jederzeit forken. Der Code ist ja online.